Verlegehinweise und DIN-Normen für Platten und Pflastersteine

Viele Produkte des täglichen Lebens sind genormt. Das heißt, sie erfüllen bestimmte Merkmale und Regeln, die eine Organisation oder ein Gremium aufgestellt hat. Sie sorgen für eine gute Funktionalität und somit für Sicherheits- und Qualitätsstandards. Die wichtigsten Normen in Deutschland sind die DIN des Deutschen Instituts für Normung, die EN der Europäischen Normung und die ISO von der Internationalen Organisation für Normung. Im Bauwesen spielen die Vorgaben dieser Organisationen eine wichtige Rolle.

Stellen Sie sich vor, Sie möchten mit Ihren Pflastersteinen ein Muster gestalten: Wie soll das funktionieren, wenn die Steine keine einheitlichen Maße haben? Deshalb stellt die DIEPHAUS Betonwerk GmbH Betonwaren nach Europäischer Normung, kurz EN, und nach der TL Pflaster-StB her. TL Pflaster StB steht für die technischen Lieferbedingungen für Bauprodukte zur Herstellung von Pflasterdecken, Plattenbelägen und Einfassungen. Im Folgenden erfahren Sie mehr über die EN und die Inhalte der TL Pflaster-StB. Zudem geben wir Hinweise, wie Terrassenplatten, Pflastersteine, Bordsteine und Gehwegplatten verlegt werden.

Wesentliche Kategorien und Eigenschaften

Um den EN-Normen zu genügen, müssen Pflastersteine und Terrassenplatten bestimmte Anforderungen erfüllen. Für die Werte von Form und Maß, äußere Beschaffenheit und mechanische Eigenschaften gibt es festgelegte Toleranzen. Jeder in Deutschland verkaufte Bauartikel muss die vorgegebenen Richtlinien seines Typs einhalten. Die Qualitäten sind in unterschiedlichen Klassen gestaffelt. In Deutschland ist meistens die höchste Kategorie maßgeblich. Für Pflastersteine gelten die Produktqualitäten D-I-K, für Platten D-I-K-P-U und für Bordsteine sind die Bedingungen D-I-T wesentlich. Die Abkürzungen stehen für folgende Eigenschaften:

Witterungswiderstand (D)
Die Kennzeichnung „D“ bedeutet, dass das Produkt die höchste Klasse für den Widerstand gegen Witterungseinflüsse erfüllt. Das bedeutet, dass die Pflastersteine und Platten widerstandsfähig gegen Frost und Streusalz sind, nicht brechen und nur einen minimalen Masseverlust erleiden.

Masseverlust nach der Frost-Tausalz-Prüfung      ≤ 1 kg/m² im Mittel Kein Einzelwert > 1,5 kg/m²

 

Abriebwiderstand (I)
Zum Prüfen des Abriebwiderstands wird ein Teil der Oberseite abgeschliffen. Die Bedingungen und das Schleifmittel sind dabei fest definiert. Auch hier kommt für die Verwendung in Deutschland nur die höchste Güteklasse infrage: Der Abrieb muss dabei unter 20 Millimeter liegen.

Maximaler Abrieb      ≤ 20 mm


Winkligkeit (K)
Damit das Verlegen von Pflastersteinen und Platten gut gelingt, dürfen die jeweiligen Maße nur minimal voneinander abweichen. Für rechtwinklige Pflastersteine werden dafür die Diagonalen gemessen. Sind diese über 85 Zentimeter lang, darf die Differenz der beiden Messwerte in Deutschland maximal 3 Millimeter betragen.

Maximale Differenz Diagonale < 850mm      3mm
Maximale Differenz Diagonale > 850mm 3 mm      6 mm

 

Maßabweichung (P) und (R)
Hierbei werden Länge, Breite und Dicke der Produkte ermittelt und mit den Nennmaßen verglichen. Die Klasse R gibt die Maße für Produkte mit besonderen Anforderungen an die Maßhaltigkeit vor.

  Länge Breite Dicke
Maßabweichung ≤ 600 mm Gesamtlänge ± 2,0 mm ± 2,0 mm ± 3,0 mm
Maßabweichung > 600 mm Gesamtlänge ± 3,0 mm ± 3,0 mm ± 3,0 mm
Maßabweichung Klasse R alle Längen ± 2,0 mm ± 2,0 mm ± 2,0 mm

 

Maßabweichung für Pflastersteine
Die zulässigen Maßabweichungen für Pflastersteine richten sich nach der Dicke der Steine.

  Länge Breite Dicke
Maßabweichung ≤ 100 mm Dicke ± 2,0 mm ± 2,0 mm ± 3,0 mm
Maßabweichung > 100 mm Dicke ± 3,0 mm ± 3,0 mm ± 4,0 mm

 

Biegezugfestigkeit (U und T)
Die Vorgabe der Biegezugfestigkeit gilt lediglich für Gehwegplatten und Bordsteine. Hierbei wird die frei ausgelagerte Platte bis zum Bruch belastet. Für Platten gilt die höchste Klasse U, Bordsteine benötigen lediglich Klasse T.

  Charakteristische Biegezugfestigkeit Mindestzugfestigkeit
T 4,0 MPa 3,2 MPa
U 5,0 MPa 4,0 MPa

 

 

Weitere Auflagen und Verlegehinweise

Damit das Verlegen von L-Steinen, Rasengittersteinen und Blockstufen ebenso problemlos über die Bühne geht, wurden auch hier Festlegungen getroffen, die in Deutschland einzuhalten sind. Zur Verlegung von Blockstufen müssen Sie darauf achten, ob sie eine Länge von 1000 mm überschreiten. Für Bauteile, die einzeln verwendet und nicht aneinandergereiht werden, sind die zulässigen Toleranzen größer. Hier sind 15 mm Abweichung vom Nennmaß zulässig.

  Länge Zulässige Abweichung Länge Zulässige Abweichung Breite Zulässige Abweichung Dicke/Höhe
L-Steine   ± 5 mm ± 5 mm ± 5 mm
L-Steine bewehrt > 1000 mm ± 10 mm ± 10 mm ± 10 mm
Rasengitter   ± 5 mm ± 5 mm ± 5 mm
Blockstufen < 1000 mm ± 5 mm ± 5 mm ± 5 mm
Blockstufen > 1000 mm ± 10 mm ± 10 mm ± 10 mm

Platten [DHLPU]

Platten

≤ 600 mm

> 600 mm

± 2 mm

± 2 mm

± 2 mm

± 2 mm

± 3 mm

± 3 mm

Platten [DHLRU]

≤ 600 mm

± 2 mm ± 2 mm ± 2 mm
Leistensteine / Rasenrandsteine 1000 mm ± 10 mm ± 3 mm ± 5 mm
Leistensteine / Rasenrandsteine ≤ 500 mm ± 5 mm ± 3 mm ± 5 mm
SIOLA-Bruchsteine   ± 5 mm ± 5 mm ± 5 mm
Palisaden   ± 5 mm ± 5 mm ± 5 mm
Rastersteine   ± 5 mm ± 5 mm ± 5 mm
Florsteine   ± 5 mm ± 5 mm ± 5 mm
Rumpelsteine   ± 5 mm ± 5 mm ± 5 mm